Leserbrief zum Artikel “ 1000 oder zumindest ein paar Dutzend Bäume werden gepflanzt“, 4.12.2020

1000 Bäume sollen innerhalb des Bürgerprojektes Zukunft Tübingen gepflanzt werden, so stellte OB Palmer sein Projekt am 10.10.2019 abends vor. Tagsüber hatte er auf dem Bagger angefangen, das Bahnhofsvordach einzureißen und damit den offiziellen Start für den Umbau Europaplatz gesetzt.

Als Tübinger Bürger hätte man durchaus erwarten können, an diesem Tag über den Umbau Europaplatz informiert zu werden. Wenn nicht jetzt wann dann?
Ein Tausend und eine Nacht umgibt die Vorstellung von den 1000 Bäumen, etwas Besonderes, etwas Sagenhaftes, etwas Schönes.
Die Realität dahinter erweist sich als die Zerstörung des Anlagenparks. Der Tod wütete durch scheußliche und riesige Maschinen auf der ganzen Südseite des Anlagenpark und riss und sägte wunderbare Bäume mitsamt ihren Bewohnern heraus, 50 am 24.02.2020, 70 am 1./2. 10.2020, 30 weitere auf dem Europaplatz und Nähe AOK, wo sich jetzt die neuen
Haltestellen befinden. Es sind schon 150 gefällte Bäume für eine riesige Tiefgarage und eine neue Baustraße, die seit November direkt am See verläuft. Aber das ist noch nicht alles. Für die neue Fahrradstrasse Blaues Band am Rand des Parks, für die Seeverkleinerung und weitere Veränderungen sind wir leicht bei 300 Baumfaellungen.
Die Stadt Tübingen, die sich so gerne autofrei gibt, zerstört die Hälfte des Anlagenparks und den Europaplatz für eine Tiefgarage und den Bau von Geschäftshäusern auf 5000m2, das ist der alte Omnibusbahnhof und der ehemalige Park bei der AOK.
Es wird noch viel heisser werden als die letzten 3 Jahre. Der Klimaschutz durch kühlende Bäume ist dann 1001 Nacht, wie die riesige Kastanie in der Ecke des Sees am Maeuerchen, wo die Seeterrasse hin soll. Beides zusammen soll nicht gehen.

Ann-Christin Salzmann
Bürgerinitiative Anlagenpark Tübingen

Foto im Bus auf der Baustraße, wo bis September Park war.
Die Baustraße verläuft direkt am See, auf der Seite zum Bahnhof sind die Bauarbeiten zur Tiefgarage.
Auf dem letzten Foto fehlt die Südseite des Anlagenpark völlig, hier sehen wir Haltestellen und Baustraße.

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