2 Kommentare

  1. Auch die für Oktober geplante Veranstaltung, die dann
    wegen Corona abgesagt wurde, hätte ja bereits nach Schaffung vollendeter Tatsachen , nämlich
    der Fällung vieler Bäume, stattgefunden. Als ich dies in einem Brief an die Stadtverwaltung monierte,
    bekam ich zur Antwort, der Zeitplan des Projekts hätte keinen früheren Termin zugelassen. Ich schrieb dann einen weiteren Brief, in dem ich Vorschläge dazu machte, wie Bürgerbeteiligung generell
    effizienter organisiert werden könnte. Ein Kernpunkt dabei war, daß es nicht Bedingung sein darf, an
    Arbeitsgruppen mitzuwirken, um rechtzeitig mitreden zu können, weil die meisten nicht genug Zeit
    dafür haben, und daß eine Tageszeitung aus verschiedenen Gründen nicht die Funktion eines Gemeindeblatts erfüllen kann. Deshalb sollte die Stadt bei Projekten von solcher Tragweite jeweils eine Website einrichten, auf der nicht nur von Anfang an umfassend über die Pläne informiert wird,
    sondern die vor allem eine breite Diskussion in der Bürgerschaft ermöglicht, indem die dort eingesandten Kommentare nicht nur die Stadtverwaltung erreichen, sondern für alle BesucherInnen der Website einsehbar sind und bleiben. Auf diese Weise könnte sich – sofern dafür genügend Zeit gelassen wird – eine fundierte Mehrheitsmeinung herausbilden, die der Gemeinderat dann nicht ignorieren sollte und deren Existenz zumindest nicht abgestritten werden kann. Für nicht Internetaffine sollte es an zentralen Stellen Informationstafeln geben sowie Bücher zum Hineinschreiben im Rathausfoyer, den Stadtteilzentren und allen Zweigstellen der Stadtbücherei.
    Hierauf erhielt ich zur Antwort, auch Bürgerbeteiligung sei eben eine Frage der Kapazitäten.
    Vielleicht hat ja jemand, der dies hier liest, die Fähigkeiten und die Bereitschaft, der Stadtverwaltung beim nächsten Projekt bei der Erstellung einer solchen Website zu helfen?
    Erstaunlich finde ich auch, daß Herr Soehlke im Einleitungsvideo der digitalen Bürgerbeteiligung
    den Gemeinderat als den Souverän bezeichnet – habe ich doch in der Schule gelernt, daß in einer
    Demokratie das Volk der Souverän ist.
    Nun ist die digitale Bürgerbeteiligung ja immerhin bis zum 10. Januar verlängert.
    Ich finde es wichtig, daran teilzunehmen , selbst wenn man, was ich schon von vielen Leuten gehört habe, denkt, daß „die ja doch machen, was sie wollen“ und daß man sowieso nur bei Kleinigkeiten
    mitreden darf , denn zum einen können auch die wichtig sein, und zum anderen sollte man es nicht
    zulassen, daß die eigene Resignation als Gleichgültigkeit oder womöglich gar Zustimmung verbucht wird. Deshalb sollte man sich ruhig auch zu Punkten äußern, die schon beschlossen sind.
    Ich habe das bereits (brieflich, diese Möglichkeit gibt es ja auch) getan. Hier meine wichtigsten Forderungen:
    – Wiederherstellung des Anlagenparks als einer Oase der Ruhe mittels vollständiger Abschirmung
    gegen den Europaplatz durch hohe und dichte Vegetation;
    -Wahrung seines Charakters als „englischer Landschaftsgarten“ ( der so weit wie möglich wie eine
    Naturlandschaft wirkt , mit nur wenigen Artefakten, die sich organisch einfügen) – keine offensichtliche Designerlandschaft;
    -Bevorzugung von Naturstein oder Geopolymeren gegenüber Beton;
    -versiegelte Flächen sollen nicht weiß sein wie in den Entwürfen, sondern einen mittleren Helligkeitswert haben, da sich dunkle Flächen aufheizen, helle in der grellen Sonne aber blenden;

    -Falls der See verkleinert wird -was ich ablehne, weil die Wasserfläche eine gewisse Größe haben muß, um einen Eindruck von Ruhe und Weite zu erwecken – muß auf jeden Fall der Eindruck eines
    Naturgewässers erhalten bleiben: das heißt, keine geradlinigen und eckigen Konturen, keine sichtbare Einfassung, Sitzstufen am Wasser aus Natursteinblöcken;
    -Auf keinen Fall Verkürzung des Sees im Westen (diese Maßnahme läßt sich nicht einmal mit der
    Vergrößerung der Durchflußgeschwindigkeit begründen);
    -Nutzung des Häuschens am See als Bücher- , Waren- und Meinungs(aus)tauschstation;
    -kein Steg, der nur als „Aussichtsplattform“ dient und wegen seiner offensichtlichen Überflüssigkeit
    (gerade Version) bzw. Untauglichkeit (gebogene Version) als Brücke zu „gewollt“ wirkt;
    -Seeterrasse soll nicht durchgehend versiegelt werden, sondern nur direkt am See und um das
    Cafe´, dazwischen Rasen;
    -Cafe´ soll Speisen und Getränke mit Pfandgeschirr ausgeben, damit Leute, die konsumieren wollen, mit solchen, die das nicht wollen oder können und sich deshalb im oder am Cafe´“unerwünscht“ fühlen, auf dem Rasen zusammensitzen können.
    -„Blaues Klassenzimmer“ soll nicht eckig in den See hineinragen – lieber ein begehbares Dach vor der Uhlandstraßenmensa, das gleichzeitig als Regenschutz für den Schulhof dienen würde;
    -die Bäume und Büsche, die den „Aktivbereich“ im Westen optisch abtrennen sollen, könnten Obstbäume und Beerensträucher sein („eßbare Stadt“);
    – um dem Park nicht so viel Fläche zu nehmen, sollte das „Blaue Band“ halb so breit sein und nur in
    eine Richtung befahrbar – für die Gegenrichtung könnte der bisherige Fußweg zwischen Uhlandstraße und Park zum Fahrradweg umgewidmet werden.
    Und schließlich noch eines : die Stadt behauptet, es würde nach der Umgestaltung des Parks mehr unversiegelte Fläche geben als vorher; ich wäre an genauen Angaben interessiert, wo genau wieviel ver- versus entsiegelt wird. Die dem See abgewonnene Fläche als entsiegelt dazuzuzählen fände ich nicht richtig,
    da eine Wasserfläche – selbst wenn , wie Frau Korth betont, eine Betonwanne darunterliegt- nicht mit einer versiegelten Bodenfläche verglichen werden kann.

  2. Könnte man diese Bürgerbeteiligung/Bürgerbefragung nicht bis z.B. Ende Januar verlängern?Erfahrungsgemäß hat man ja über die Feiertage und bis Silvester jede Menge zu tun mit Kochen, Tannenbaum aufstellen und schmücken, letzte Einkäufe, Geschenke verpacken, Schreibkram, Weihnachts- / Silvestervorbereitungen, jede Menge Organisationskram und Vieles mehr…
    Irgendwie hat man in Tübingen immer den Eindruck, dass Bürgerbefragungen lästig sind und immer so terminiert werden, dass man möglichst nicht teilnehmen kann. Oder sollte ich mich da irren ?!?

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